Keine radioaktiven olympischen Sommerspiele in Fukushima

In diesem Sommer lädt Japan die Sportlerinnen und Sportler der Welt zu den 32. Olympischen Sommerspielen ein - es werden strahlende Spiele werden, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Fackellauf zur Eröffnung geht durch das verstrahlte frühere Sperrgebiet Futaba, Standort der havarierten AKW. Ohne Skrupel lassen die Verantwortlichen auch zwölfjährige Kinder mitlaufen, obwohl selbst dekontaminierte Gebiete durch Staubeinwehungen jederzeit wieder kontaminiert werden können. Im Fukushima Azuma Baseball Stadion sollen die Wettkämpfe in den Disziplinen Softball und Baseball ausgetragen werden.
„So soll der Weltöffentlichkeit eine nicht vorhandene Normalität und die Beherrschbarkeit eines unbeherrschbaren GAUs in Atomkraftwerken suggeriert werden“, so der Kinderarzt Dr. Siller von der Aachener Regionalgruppe der Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg – Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. IPPNW. Um die bestrahlten Gebiete wieder zugänglich zu machen, wurde in Japan kurzerhand der Grenzwert der Strahlenbelastung vom international empfohlenen Wert von einem Millisievert/Jahr auf 20 Millisievert/Jahr erhöht.
„Das wirft die Frage auf, welche Grenzwerte eigentlich im Raum Aachen gelten würden, falls es in Tihange zu einem Atomunfall kommen sollte und sich dann die Frage stellt, bei welchen Grenzwerten Gebiete evakuiert bzw. wiederbesiedelt werden“, so Dr. Siller.
Dieser und weiterer Fragen rings um Tihange, Fukushima und den Olympischen Sommerspielen in Japan werden wir am 11. März, dem Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima, gemeinsam mit den Ärzten gegen den Atomkrieg nachgehen. Die japanische Umweltjournalisten Yoka Kawasaki, die sich in ihrer Magisterarbeit an der RWTH Aachen mit den japanischen und deutschen Strahlenvorschriften beschäftigte, und Dr. Wilfried Duisberg werden uns über die aktuelle Lage in den verstrahlten Gebieten in Japan informieren und dabei eine Bogen zu Tihange und den Folgen eines atomaren Unfalls in Tihange für die Region Aachen schlagen.
Gleichzeitig möchten wir mit dieser Aktion die japanischen Kinder in den von dem Reaktorunfall betroffenen Gebieten unterstützen und Spenden für ein Feriencamp auf der Insel Okinawa sammeln. „Bei rund 250 Kindern wurde bereits Schilddrüsenkrebs diagnostiziert, viele Kinder weisen eine erhöhte Strahlenbelastung auf“, so. Dr. Siller. „Das Feriencamp dient dazu, die radioaktive Belastung der Kinder zu reduzieren. Leider gibt es hierfür vom japanischen Staat keine Unterstützung, so dass wir zu 100 Prozent auf Spenden angewiesen sind.“ Wer mithelfen will, kann ab sofort auf das folgende Konto spenden: Bitte überzeugen Sie sich selber auf https://hilfefuerjapan2011.wordpress.com/ Spendenkonto am rechten Rand.“
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Der Infoabend findet am Mittwoch, 11.3.2020 um 18:30 Uhr im Cafe Zuhause, Sandkaulstraße 109/111, Aachen, statt.

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