Windpark

Windpark Münsterwald: Bald gibt’s Ampeln auf der Himmelsleiter

Von: Thomas Vogel 
Eifeler Zeitung

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 Noch fließt der Verkehr ohne große Behinderungen auf der B258: Spielt das Wetter mit, soll am 5. März eine Ampelanlage installiert werden. Dann soll der Lieferverkehr in die Randzeiten wandern. Foto: Heike Lachmann

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 Wo der Pfeil hinzeigt, werden sich bald die Windräder drehen: Geht alles nach dem Plan der Betreiber, soll das bereits im Herbst soweit sein. Foto: Heike Lachmann 

AACHEN/NORDEIFEL. Er fließt, der Verkehr auf der Himmelsleiter, der Bundesstraße 258. Und das ist eine qualitative Aussage wenn man bedenkt, dass Autofahrer auf der schnurgeraden Strecke seit ein paar Tagen wegen jeder Menge Baustellenschilder sogar lenken müssen.

Der Grund befindet sich unweit der Straße, im den Asphalt umschließenden Münsterwald. Besser gesagt soll er sich dort in naher Zukunft befinden. Die Windräder, die aus dem Forst im Aachener Südosten heraus 12.500 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgen sollen, werden nach dem Plan von Stawag und Projektentwickler „juwi“ schon im Herbst den Betrieb aufnehmen.

Wie sehr Autofahrer in der Zwischenzeit auf ihrem Weg aus der und in die Eifel behindert werden, bleibt abzuwarten. Sollte das Wetter einigermaßen mitspielen und die Baustelle wie geplant fortschreiten, wird man den Verkehrsfluss ab dem 5. März erneut kritisch beäugen müssen. Dann nämlich soll eine Ampelanlage die Baustellenein- und ausfahrt flankieren, damit Autos und Lastwagen unfallfrei aneinander vorbei kommen.

Radien werden vergrößert

Am Dienstag waren Bagger und eine Straßenwalze im Einsatz, um den Boden der Waldeinfahrt zu verdichten – eine Vorbereitung auf die anstehende Asphaltierung. Außerdem wurden die Radien der Ein- und Ausfahrt vergrößert, erklärte Stawag-Pressesprecherin Eva Wussing auf Anfrage der Lokalredaktion.

Andere Vorbereitungen sind bereits abgeschlossen, die Rodung der Waldfläche für die Windkraftanlagen etwa schon seit rund einem Jahr. Ende Februar 2017 waren über Karneval rund 10.000 Bäume gefällt worden. Gegner des Windparks hatten in dem Zeitpunkt der Rodung taktische Finesse des künftigen Betreibers vermutet, weil über die tollen Tage Behörden eingeschränkt aktionsfähig seien. Nach den Fällungen war die Baustelle erst einmal verwaist gewesen, weil eine rechtliche Auseinandersetzung mit den Windparkgegnern schwelte. Die ist zwar immer noch nicht abschließend ausgetragen – zuerst war ein Eilantrag in zwei Instanzen gescheitert, dann legten die Gegner gegen eine vom Aachener Verwaltungsgericht abgewiesene Klage Rechtsmittel ein –, länger wollten die Projektverantwortlichen aber nicht mehr warten.

Nun ist neben den Bäumen also erst einmal ein Schilderwald emporgewachsen: Tempolimit, Warnhinweise, Baken. Allerdings ist offenbar alles überlegt dosiert und platziert, so dass der Verkehr wie eingangs erwähnt bisher ungehindert fließt.

Damit das auch so bleibt, will die Stawag einerseits die Ampel so schalten, dass der Berufsverkehr möglichst wenig gestört werde und andererseits den Anlieferverkehr an der Baustelle in „Randzeiten“ legen.

 

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