Die acht Forderungen der Volksinitiative Artenvielfalt und unsere Grünen Aktivitäten und Ziele

Am 23.7.2020 hat die Volksinitiative Artenvielfalt in NRW mit der Unterschriftensammlung begonnen. 66.000 Unterschriften sind nötig, damit der Landtag sich mit der Forderung der Initiative beschäftigen muss. Lukas Benner zeigt Ihnen, wie die Forderungen der Volksinititative zu unserer Programmatik gehören.

Niemand kann die Initiative besser beschreiben als sie selbst: „Die Volksinitiative Artenvielfalt wurde durch die NRWLandesverbände des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) und des Naturschutzbund Deutschland (NABU) ins Leben gerufen, um eine landesweite Kampagne zum Erhalt der Artenvielfalt in NRW durchzuführen. Ziel der Initiative unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ ist es, konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den NRW-Landtag einzubringen und das Land so zu mehr Natur- und Artenschutz zu bewegen.“

Das Artensterben ist ein Kernproblem unserer Zeit. Wir brauchen Artenvielfalt für ein stabiles und funktionsfähiges Ökosystem. 80% der Wildpflanzen werden durch Insekten bestäubt, 60% der Vögel fressen Insekten. 

Die 8 Forderungen der Initiative sind keine neuen Ideen. Seit Jahren kämpfen die Naturschutzverbände und die GRÜNEN für Verbesserungen beim Artenschutz. Nun wurden 8 Forderungen an das Land aufgestellt, um die Artenvielfalt in NRW zu schützen. Jedoch ist nicht nur das Land in der Verantwortung, sondern auch die Kommunen und jede*r einzelne von uns! Hier möchte ich Ihnen zeigen, wie wir die einzelnen Themen in unseren Aktivitäten und Wahlprogrammen aufgegriffen haben.

1. Flächenfraß verbindlich stoppen 
Für Roetgen fordern wir, keine neuen Siedlungsflächen im Regionalplan auszuweisen und die Wiesenflächen zu erhalten. „Wir wollen, dass die Wiesen zwischen den Straßen, insbesondere die Gebiete ,in den Segeln’, im ,Schachbrett’ und zwischen Faulenbruchstraße und Kalfstraße, so bleiben wie sie sind.“ Auch wollen wir keine neuen Flächen für Gewerbegebiete bereitstellen.

2. Schutzgebiete wirksam schützen
Auf kommunaler Ebene fordern wir im Wahlprogramm der StädteRegion den Erwerb von Flächen, die in Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden ökologisch aufgewertet werden sollen, um Flora und Fauna neuen Lebensraum zu geben und damit einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. In Roetgen fordern wir Grünen seit Jahren die Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes Hoscheiter Venn, um die einzigartigen Eichen-Birken-Moorwälder und die Vennrelikte dort wirksam zu schützen. Zudem kämpfen wir gegen die Hochwasserbecken, die im Naturschutzgebiet an der Vicht gebaut werden sollen und Lebensraum zerstören würden. Jeder ungestörte Quadratmeter bietet unzähligen Tieren einen Rückzugsort.

3. Naturnahe und wilde Wälder zulassen
So planen wir in Roetgen, dass die Fichtenplantagen in bunte Mischwälder umgewandelt werden, wo Totholz als Lebensraum im Wald liegen bleibt. Den Wald gilt es als Raum für Artenvielfalt aufzuwerten und gleichzeitig den Wert als Naherholungsgebiet zu steigern. Zudem wollen wir – im Einklang mit der Biodiversitätsstrategie des Bundes – mindestens 10% der Waldfläche aus der Bewirtschaftung herausnehmen, um dem Wald seine unberührten Ecken zu lassen.

4. Naturverträgliche Landwirtschaft aktiv voranbringen
In der StädteRegion fordern wir: „Minimierung des Einsatzes von Herbiziden und Pestiziden. Biolandwirtschaft und solidarische Landwirtschaft auf städteregionalen Flächen fördern.“

5. Biotopverbund stärken und ausweiten
Ein Biotopverbund ist ein Netz von verschiedenen Lebensräumen. Sowohl in Roetgen als auch in der Region setzen wir uns für möglichst viele Lebensräume auch in der Stadt ein, damit Insekten,  Amphibien und andere Tiere sich bei uns zuhause fühlen können. Öffentliche Grünflächen, Parks und Friedhöfe haben viel Potenzial. Wir wollen die Vennbahn durch ein besseres Management zu einem Biotopband machen, wo sich auf der gesamten Strecke Lebewesen ausbreiten und wandern können. Dazu gehört auch, die privaten Gärten, die als wichtige Trittsteine im Biotopverbund wirken, zu wertvollen Lebensräumen auszubauen und die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Schritt zu unterstützen.

6. Lebendige Gewässer und Auen sichern
Insbesondere in der StädteRegion setzen wir uns überall wo es möglich ist für die Renaturierung von Flussläufen ein. In Roetgen arbeiten wir an einem Maßnahmenpaket, um die Bäche so natürlich wie möglich zu halten und keine riesigen Hochwassermauern bauen zu müssen. Die „Schwammstadt“ z.B. soll helfen, Wasser in der Siedlung zurück zu halten.

7. Artenschutz in der Stadt fördern
Gerade in der Stadt wollen wir seitens der StädteRegion für mehr Blühflächen, Dachbegrünung und offene Grünflächen streiten. An allen städteregionalen Straßen sollen die Grünstreifen insekten- und amphibienfreundlich aufgewertet werden. In Roetgen ist unser Anliegen für Insektenschutz und gegen Lichtverschmutzung schon länger sichtbar, am Ziel sind wir aber noch lange nicht. Wir wollen weg von Schottergärten, die in ihrer ökologischen Wertigkeit dem Mars nahe stehen, hin zu heimischen Wildblumen, Kräuterbeeten und naturnahen Spielplätzen.

8. Nationalpark in der Senne ausweisen
Bei dieser Forderung der landesweiten Initiative versagt unser Wahlprogramm sowohl in Roetgen als auch in der StädteRegion; wir fordern nicht die Senne als Nationalpark, aber warum auch? Die Senne liegt nicht in unserem Einflussgebiet. Aber unsere Grüne Landtagsfraktion streitet seit vielen Jahren dafür, in der Senne den zweiten Nationalpark in NRW einzurichten. Und wir unterstützen diese Forderung von ganzem Herzen.

Wem 7 von 8 Punkten ausreichen, um mir zu glauben, dass Insektenschutz ein GRÜNES und insbesondere mein ganz persönliches Herzensthema ist, der*die ist herzlich eingeladen, am 13.9.2020 auf allen drei Stimmzetteln die GRÜNE Kandidatin oder den GRÜNEN Kandidaten zu wählen, um die demokratische Macht im Sinne der Artenvielfalt zu nutzen.

Jede*r von Ihnen, der*die etwas für Artenvielfalt tun will – egal ob Sie die GRÜNEN wählen möchten oder nicht – den*die bitte ich, die Forderungen der Volksinitiative zu unterschreiben. Den Insekten, den Vögeln, den Amphibien ist egal wer sie rettet, Hauptsache es tut jemand.

Lukas Benner
Ihr Direktkandidat für den Städteregionstag

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